549.616 Schritte durch Deutschland – Eine Übersicht

Ein langer Monat mit vielen Höhen und Tiefen und noch viel mehr Erlebnissen geht zu Ende. Ich werde versuchen die Tage noch etwas zu allen Orten im Detail aufzuschreiben, aber für’s erste möchte ich euch einen kleinen Überblick darüber geben.

Alles begann am 1.8, als wir um 4:48 in den ersten Zug Richtung geliebter Nordsee stiegen. Ich werde vermutlich nie einen vollkommen objektiven Reisebericht zur Nordsee oder im speziellen zu Borkum schreiben können, einfach weil ich bedingungslos in sie verliebt bin. Die Tage an der Nordsee waren von gemischten Gefühlen geprägt, dazu später aber noch einmal mehr.

Am 9.8 haben wir einen Tagesausflug nach Groningen gemacht, eine wirklich nette kleine Stadt in Holland, die man vor allem an Markt-Tagen besuchen sollte. Klein, aber fein =)

Am 10.8 ging es dann für’s erste Mal zurück nach Hause, damit ich direkt einen Tag später wieder um 5 Uhr aufstehen konnte, um der Vereidigung meines Bruders in einem der südlichsten Orte Bayerns beizuwohnen.

Ein paar Tage später, am 14.8 ging es dann wieder weiter, diesmal nach Dresden – eine der schönsten Städte Deutschlands. Leider Gottes hat der Pegida-Aufmarsch, in welchen wir am Montag Abend hineingelaufen sind, meine Stimmung getrübt.

Am 16.8 ging es dann auf nach Bonn und Köln, um am 17.8 dann auf dem Fachbesuchertag der Gamescom mir die neuesten Spiele-Highlights anschauen zu können. Auf der Gamescom traf ich nachmittags dann noch eine Blogger-Freundin, welche ich seit mehreren Jahren kenne. Am Tag darauf schauten wir uns Bonn an, eine ziemlich enttäuschende Stadt. Wir beide hätten eigentlich erwartet, dass in der alten Hauptstadt der Bundesrepublik, das ein oder andere Highlight zu sehen ist …

Am 19.8 ging es dann weiter nach Hamburg, wo ich einen Nachmittag alleine durch die Stadt pilgerte und mir bei bestem Wetter die Speicherstadt anschaute. Danach machte ich noch eine Rundfahrt auf der Alster, ich hätte mir nie erträumen lassen das eine Rundfahrt mit einem Schiff so schön sein kann. Tags darauf führte uns dann noch ein einheimischer ein wenig durch die Stadt und abends waren wir in einem Musicals.

Am 21ten ging es dann alleine weiter nach Berlin, wo ich noch am selben Abend mich mit ein paar Pokemon-Spielern aus meinem eigenen Ort traf, die gerade auch in Berlin waren. Tags darauf fuhr ich dann raus ins Schloss nach Potsdam – wunderschön. Ohne dieses Schloss wäre mein Berlin-Aufenthalt nur halb so schön gewesen.

Vom 23 bis zum 26. war ich in Magdeburg bei der Person, welche mich wohl am besten kennt und verbrachte dort ein paar herrlich entspannte Tage :)

Am 26ten machte ich mich dann auf dem Weg nach Frankfurt, wo ich weniger sah als ich mir erhoffte – was großteils an der erdrückenden Hitze der Tage lag.

Die letzten paar Tage des Monats verbrachte ich dann am Strand von Warnemünde, oder genauer gesagt großteils auf dem Ostsee-Wander oder -Fahrradweg. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass ich diesen Ort oder vor allem noch einmal auf diesem Weg noch einmal entlang laufen oder fahren werde.

Ich bin froh mittlerweile wieder Zuhause zu sein und wieder mich wieder in einer gewohnten Umgebung vorzufinden. Die Tage gibt es dann zu allen Orten Bilder und ausführlichere Einträge =)

Gedanken eines Reisenden #23 – Alleinsein

Ich sitze auf einer Bank auf einer Klippe, schaue mir den Sonnenuntergang an und esse gemütlich ein paar Chips.

Was gibt es schöneres?

Jemanden der mich mag, vielleicht sogar liebt, neben mir, der mich in den Arm nimmt und mir die Tränen von den Wangen wischt und mir meine Einsamkeit nimmt …

Gedanken eines Reisenden #22 – Ruhe in Frieden

Ich liege gemütlich im Palmengarten in Frankfurt im Schatten und warte darauf das es langsam aber sicher kühler wird, da klingelt mein Handy und meinte Mutter erzählt mir, das meine Oma gestorben ist …

Leere.

Einfach Leere.

Ich weiß gerade gar nicht was ich denken soll oder nicht … Zuerst fällt mir ein das ich mich nicht mehr richtig von ihr verabschieden konnte, weil es anfangs immer hieß, dass ich sie nicht im Krankenhaus besuchen brauche, weil sie bald wieder draußen ist.

Nun ist es zu spät.

Ruhe in Frieden Oma.

Gedanken eines Reisenden #21 – The little things

Manchmal sind es die kleinen Dinge die jemand anderem ein rießengroßes Lächeln ins Gesicht zaubern. Während ich am Gleis sitzend auf meinen Zug warte, wurde ich von einem vorbeikommenden Reisenden auf englisch darauf angesprochen ob ich nicht zufällig ein U-Bahn Ticket hätte. Er schaute schon wieder nach vorne und war bereits an paar Meter an mir vorbei, als ich noch mühsam ein „Waait, I have one“ herausbrachte. Die Überraschung im Gesicht war ihm deutlich anzumerken. Wir prüften dann noch kurz wie lange mein Ticket noch gelten würde und stellten fest, dass er es noch einige Stunden in ganz Berlin nutzen konnte. Er bedankte sich und verschwand glücklich in der Menge.

Kurz darauf sprach mich eine weitere Person an und bat mich ihr auszuhelfen, weil der Automat nur größere Münzen nahm und so gab ich ihr die entsprechnden Münzen, auch sie bedankte sich mit einem Lächeln und Worten und wünschte mir einen schönen Tag.

Ich hatte davor schon ausgesprochen gute Laune, aber danach – unbeschreiblich.

Manchmal sind es die kleinen Dinge die anderen ein Lächeln ins Gesicht und mir eines ins Herz zaubern.

Ich wünsche euch allen einen wunderschönen Tag =)

Gedanken eines Reisenden #20 – Ziele

Ein anderer Besucher der Jugendherberge mit dem ich heute Morgen geplaudert habe, erzählte mir das er, im Alter von 68, 1800km mit dem Fahrrad innerhalb von 28 Tagen gefahren ist. Und davon waren sicher einige mal einen oder zwei Tage eine Stadt anschauen.

Verrückt.

Ich könnte das nicht mal mit meinem 22 Jahren im Moment machen, aber ich würde mir wünschen, dass ich es in dem Alter noch/wieder kann, weil ich es mir einfach sehr cool vorstelle.

Wobei mir gerade im Hinterkopf schwirrt … ob ich in dem Alter überhaupt schon in Rente sein werde … *wirft den Gedanken weg und träumt von dieser Radtour*

Gedanken eines Reisenden #19 – Blinde

Gestern Abend ist ein Blinder zu mir ins Zimmer der Jugendherberge gezogen und wir haben uns eine lange Zeit gut unterhalten. Es ist immer wieder beeindruckend wie gut sich Leute zurechtfinden und leben können, obwohl ihnen das Augenlicht fehlt. Ich war fast ein wenig schockiert über die Art und Weise wie er es verloren hat. Eine Art Herpes die sich hinter dem Auge gebildet, was an sich schon extrem selten auf einem Auge ist – aber wohl in der Klinik noch nie vorher auf beiden Augen zeitgleich passiert ist. So hat der Gute binnen ein paar Tagen von beiden Augen die Sehkraft verloren.

Wahnsinn.

Du gehst am Donnerstag noch auf Arbeit, bist am Freitag in der Klinik und am Montag steht endgültig fest, das du nie wieder sehen und dort auf Arbeit sein wirst.

Unvorstellbar.

Ich weiß im Moment nicht ob ich damit klarkommen würde.

Die Vorstellung nie wieder Farben sehen zu können ist einfach unvorstellbar. Ich weiß gerade gar nicht was ich sagen soll … unvorstellbar. Ich sauge deshalb gerade während der Zugfahrt alle Farben die ich sehen kann einfach nur intensivst auf.

Gedanken eines Reisenden #18 – Schönheit, Attraktivität und Sympathie

In Berlin sind mir so viele Menschen begegnet, welche man als schön beschreiben könnte, dass ich noch einmal über diese Begrifflichkeit nachgedacht habe. Ich bin absoluter Fan von ungeschminkt und natürlich, leider trifft man nur noch selten solche Menschen. Oft höre, dass man durch Schminke und Co. schöner wird, eigentlich würde ich das nicht unterschreiben, aber nachdem ich über die obigen drei Begrifflichkeiten nachgedacht habe, will ich euch meine Gedanken mit euch teilen.

Schönheit: Ja, ich denke man kann Schönheit durch Schminke und Co. steigern. Schönheit ist für mich ein Begriff, der relativ allgemein ist und sich an das Schönheitsbild der heutigen Zeit anlehnt.

Attraktivität: Attraktivität und Schönheit können zusammenhängen – müssen es aber nicht. Attraktiv ist dann eher der persönliche Geschmack von Schönheit in meinen Augen.

Sympathie: Sympathie kann mit Attraktivität zusammenhängen, muss es aber in meinen Augen auch nicht. Ich kenne genug Leute die ich in meinen Augen nicht als attraktiv beschreiben würde, aber auf jeden Fall als sympathisch.

 

Oft schaffen es in meinen Augen Frauen durch Schminken und Kosmetik ihre Schönheit minimal zu erhöhen, dafür verlieren sie ein vielfaches davon an Attraktivität und Sympathie.

Gedanken eines Reisenden #17 – Gedankenflug

Ich bin durch Zufall gestern auf dieses Gedicht gestoßen und hänge immer noch so ein wenig daran, weil es gerade einfach so treffend ist … nur das es halt nur in meinem Kopf und nicht in Wirklichkeit passiert.

An Dich denken
mit den Augen
Dein Gesicht sehen

An Dich denken
mit den Ohren
Deine Stimme hören

An Dich denken
mit der Nase
Deinen Duft riechen

An Dich denken
mit dem Mund
Deinen Kuss schmecken

An Dich denken
auf der Haut
Deine Hände fühlen

Zu Dir denken
mit allen Sinnen
bei Dir sein

 

Gedicht von Rosalva Godim

Gedanken eines Reisenden #16 – die optimale Reise

In den letzten Tagen habe ich oft darüber nachgedacht, wie man am besten reist oder Städte anschaut.

Lieber zu zweit?
Alleine?
Jemand vor Ort der einem alles zeigt?

Ehrlich gesagt würde ich eine Mischung aus alldem für am besten halten. Prinzipiell finde ich zu zweit reisen schöner (mit der richtigen Begleitung). Alleine Reisen bietet zwar den Vorteil das man machen kann was man will, oft scheut man sich aber aus diversen Gründen etwas zu machen und der andere schubst einen dann über diese Hürde und am Ende ist man froh darüber es gemacht zu haben. Durch jemanden vor Ort der einem alles zeigen kann, sieht man mit großer Sicherheit immer am meisten und oft auch alle typischen Touri-Spots und ein paar Insider, allerdings ist man nicht mehr ganz frei in dem was man sieht.

Mein Optimalfall der sich in meinem Kopf herauskritallisiert hat, wäre folgender:

Zu Zweit reisen, wo jeder aber entspannt ist, falls man auch einfach mal einen halben Tag alleine rumlaufen will. Dadurch findet mein Entdeckergeist seine Genugtuung, der einfach ohne Führung ein bisschen planlos durch die Stadt läuft. Man sieht zwar ggf. nicht alle typischen Sehenswürdigkeiten, die muss ich aber persönlich auch gar nicht gesehen haben, lieber entdecke ich ein cooles Cafe oder einen Park oder einen Ort mit einer besonderen Aura, davon habe ich viel mehr. An einem zweiten Tag in der Stadt würde ich dann im Optimalfall noch einmal mit einem einheimischen rumlaufen, der einem dann das zeigt wo er für relevant hält, dadurch lernt man immer auch coole Ecken kennen, in die sonst kein einziger Tourist kommen würde.

 

Kurz:

Tag 1: Mit einem Mitreisenden die Stadt alleine erkunden

Tag 2: Von jemanden vor Ort die Stadt ein wenig zeigen lassen